Vorneweg: Es gibt nicht DEN EINEN idealen Ort für ALLE Workshops. Der Ort sollte auf die jeweilige Intention  des Workshops ausgerichtet sein. Als Moderator bin ich gut beraten, mich um die Auswahl des Ortes intensiv zu kümmern.

Vielleicht helfen die nachfolgenden Perspektiven, eine geeignete Workshop-Location zu finden:

Geeignet für operative Aufgabenstellungen:
Geht es in dem Workshop um operative Themen, dann muß man nicht zwingend extern sein. Es spricht vieles dafür, den Workshop direkt im Unternehmen zu machen. WARUM? Die Sollbruchstelle ist oftmals die Umsetzung der Workshop-Ergebnisse im Alltag. Ein „Bruch“ zwischen „Entstehungs-Ort“ und „Umsetzungs-Ort“ kann die Transformation durchaus erschweren. Die HERAUSFORDERUNG bei einem internen Workshop ist, darauf zu achten, dass die Störfaktoren reduziert werden. Die Störuzngs-Klassiker sind: Die Teilnehmer werden in den Pausen von anderen Kollegen angesprochen, lesen in den Pausen schnell ihre E-Mails oder werden in dringenden Angelegenheiten auch mal spontan abgezogen.

Hilfreich für kreative Fragestellungen:
Wenn es darum geht, aus den gewohnten Arbeits- und Denkweisen auszubrechen, ist eine externe Location sehr hilfreich. WARUM? Man kommt aus dem Arbeitsalltag und der Gewohnheit heraus. TIPP: Hier kann man gut mit Kontrasten arbeiten! Liegt das Büro im ländlichen Raum im Grünen, dann kann ein urbanes und städtisches Umfeld inspirieren. Sitzen die Kollegen normalerweise in einem Bürogebäude im 4. Stock, dann kann vielleicht ein Bauernhof, ein Atelier oder etwas Naturnahes entsprechende Inspiration bieten. Das gilt auch für Arbeitsmaterialien, z.B. viel Platz und Aufhängeflächen, was oftmals in Büros so nicht vorhanden ist.

Voraussetzung für persönliche Themen:
Für eine vertrauliche Aussprache ist der verglaste Besprechungsraum auf der eigenen Büroetage vermutlich nicht geeignet. Zusätzlich zu den normalen Störfaktoren bei internen Veranstaltungen, kommt dann noch der Aspekt dazu, sich „unter Beobachtung“ zu fühlen. Für diese Aufgabenstellung hilft ein Ort, an dem sich die Teilnehmer möglichst ungestört bewegen können und sich unbeobachtet fühlen. Bucht man sich in einem grösseren Tagungshotels ein, empfiehlt es sich darauf zu achten, wie der Raum liegt und ob andere Veranstaltungen gleichzeitig stattfinden. Oder  man sich das Hotel mit einer Busreise-Gesellschaft teilen wird. Tipp: Für Themen bei denen es um die Selbsterfahrung & persönliches Feedback geht, sollte man genug Zeit für die Themen und den Aufenthalt (Übernachtungen) vorsehen. Während dem Schlafen finden in unserem Gehirn Prozesse statt, die das Erlebte dann verarbeiten und aufräumen können.

Der Tagungs-Ort ist noch keine Geling-Garantie:

Bei allen Überlegungen zum optimalen Workshop-Ort ist zu beachten: Mit dem Ort alleine ist es noch längst nicht erledigt! Ein Ort kann unterstützen, aber wird nicht den Erfolg des Workshops garantieren. Wichtiger ist, ob die Intention und das Ziel des Workshops klar ist, ob das Zeitfenster und die ausgewählten Methoden zu den Aufgaben passen und die richtigen Teilnehmer dabei sind und diese wissen, was auf sie zukommt. Das alles sollte in der Vorbereitung geklärt sein. In unserem eigenen Seminarhaus können wir immer wieder beobachten, dass – vermutlich wie bei internen Meeting – die Laptops aufgeklappt und Smartphones genutzt werden. Als Moderator kann ich nur empfehlen, das entweder schon im Vorfeld oder spätestens dann im Workshop zum Thema zu machen.

Beste Praxis für die Vorbereitung:

In meinem Moderations-Trainings empfehle ich den Teilnehmern, sich den Ort vorher anzuschauen. Wenn man in dem Raum steht, dann merkt man schnell, wie der Raum passt und was das für die Vorgehensweise bei dem Workshop bedeuten kann. Eine schöne Begleiterscheinung ist dann dann, dass man selbst sicherer ist, was auf einen zukommt. Ein Fragezeichen weniger! Falls der Kunde und der Raum zu weit ist, dann kann man sich beim Kunden einen Verbündeten suchen, der sich darum vor Ort kümmert und einen mit entsprechenden Bildern und Videos (auch live mit Facetime / Skype) versorgen kann.

Unabhängig vom Ort: Walk & Talk.
Egal, ob der Workshop nun intern oder extern ist. Als wirkungsvollen Baustein in einem Workshop empfehle ich einen „Walk & Talk“. Idealerweise im Grünen. Aber selbst die Runde um den Block kann manchmal etwas Neues entstehen lassen. Anstatt  noch länger in einem Raum über ein Problem zu brüten. Weiterführende Infos & Tipps zu Walk & Talk hier…

Beispiele von geeigneten Locations im Hochschwarzwald findet man in dieser Broschüre „Kontextwechsel – Arbeiten in und mit der Natur“ (Download PDF). Auf Wunsch sende ich auch gerne eine gedruckte Version zu. Oder auf dieser Website findet man eine Beschreibung der Locations im Hochschwarzwald.