Ein Business Consultant verfügt in der Regel über viel Methoden- oder Erfahrungswissen. Die Haltung beim Business Consulting ist oftmals, dass es bisher in dem Unternehmen nicht richtig gemacht wurde. Dazu wertet man gerne das Bestehende ab und inszeniert das Neue als heilbringende Lösung. Trifft diese Haltung auf einen drängenden Änderungswunsch einer Geschäftsführung, dann ist oftmals schnell die Basis für eine Zusammenarbeit gefunden. Das geht noch schneller, wenn ein Unternehmen oder ein Bereich unter Druck steht.
Wird diese Haltung dann im Projekt offensichtlich, erntet man als Berater breites Unverständnis bei allen Beteiligten. In der Folge fliesst ein Grossteil der Projektenergie in Überzeugungsarbeit, Buy-in und Widerstands-Bearbeitung. Klappt die Zusammenarbeit am Ende nicht, dann hört man gerne von Consultants Formulierungen wie „die haben es nicht verstanden“ oder „das Management war nicht durchsetzungsstark genug“. Aber macht man es sich als Berater nicht so zu einfach?
Was versteht man unter Business Coaching?
Die Definition von Wikipedia zu Business Coaching ist: „…eine prozessorientierte Beratungsform, in der schwerpunktmäßig berufliche Themen behandelt werden. Ziel dieser Form des Coachings ist grundsätzlich, Menschen in ihrer beruflichen Entwicklung zu begleiten, sie dabei zu unterstützen, ihre Stärken und Fähigkeiten zu erkennen und jene zu nutzen, um nachhaltig erfolgreich zu sein und die berufliche Tätigkeit als erfüllend zu erleben…“.
Dazu arbeite ich auf Personen-Ebene mit Einzelpersonen (z.B. Unternehmer oder einer Führungskraft), Teams (Führungsteams und kleine/große Teams) wie auch grösseren Gruppen. Der andere Schwerpunkt liegt auf der Systemebene: Welche Ziele werden verfolgt? Welche Aufgaben werden von wem übernommen? Wer hat welche Funktion? Und wie wird die Zusammenarbeit generell organisiert?
Mit Demut auf Forschungsreise gehen
Meine persönliche Haltung ist: Jedes Unternehmen bewegt sich in einem speziellen Markt mit eigenen Gesetzen. Es erfüllt Interessen der Eigentümer. Die Personen handeln entlang von Werten und des gibt eine eigene Kultur. Wenn es das Unternehmen schon ein paar Jahre gibt, dann bestimmt nicht, weil alles falsch gemacht wurde.
Vermutllich da ich selbst viele Jahre Unternehmer war, gehe ich immer mit Respekt und Demut auf eine Organisation zu. Meine Neugierde gilt, das herauszuarbeiten, was das Unternehmen erfolgreich macht und das zu erkennen, wo es vermutlich noch Entwicklungspotentiale gibt.
Welche Stärken machen das Unternehmen aus und welche Interessen (sei es Eigentümer oder Geschäftsführer) werden verfolgt. Das sind für mich elementare Rahmenbedingungen, um mit dem Business Coaching ansetzen zu können.
Worauf es mir beim Coaching ankommt?
Die Zielsetzung bei Coaching ist, daß letztendlich die Entscheidungen immer auf Seiten des Klienten liegen. Als Coach den Spiegel hinzuhalten, um eine Situation und das eigene Zutun besser zu erkennen. Die viel zitierte Hilfe zur Selbsthilfe. Mein Eindruck ist, dass im Business-Umfeld die Reflexion oftmals keinen Platz hat.
Ein zusätzlicher Mehrwert ist, daß man als Coach die Perspektive von aussen einnehmen kann. So fällt es leichter unterschiedliche Perspektiven einnehmen zu können. Für den Klienten entstehen so Alternativen – es entsteht ein Raum.
Ich arbeite dazu nicht mit abstrakten Gedankenmodellen und Theorien, sondern verwende dazu das beobachtbare Verhalten. Diese Beobachtungen sammeln ich gerne in Gesprächen und als Beobachter in Meetings ein. Wenn es dann noch gelingt, das Muster oder die passenden Grundannahmen herauszuarbeiten, dann ist das Coaching schon voll im Gange.