Vor diesem Hintergrund ist schon interessant, wenn man sich die letzten 3 Monate anschaut. Hand aufs Herz: Wer hätte letztes Jahr darauf gewettet, dass 80 Prozent der Büro-Mitarbeiter für drei Monate von zuhause arbeiten würden? Klar, es gibt seit Jahren im Umfeld der Wissensarbeiter (Software-Branche, Kreativumfeld) Vorreiter, die das schon länger praktizieren. Aber in der Breite war das bisher nicht wirklich vorstellbar. Noch erstaunlicher ist, dass das große Fiasko ausgeblieben ist. Die Betriebe und Unternehmen funktionieren. Und nun wollen einige Kollegen sogar nicht mehr ins Büro zurückkommen.

Schließlich wurde 20 Jahre über das Für und Wider von Großraum-Büros, Erreichbarkeit zuhause, Homeoffice hoch und runter und neue Organisationsformen diskutiert. Interessensverbände haben sich an den Themen abgearbeitet. Gewerkschaften und Betriebsräte haben sich dafür oder dagegen eingebracht. Die Arbeitgeber haben sich mehr oder weniger an ihren Positionen festgebissen.

Und was war das jetzt die letzten drei Monate? Nicht lange labern, sondern quasi über Nacht einfach mal machen und ausprobieren. Und hinterher bewerten, ob es funktioniert hat oder nicht. Da das Ganze einen bedrohlichen Hintergrund und volkwirtschaftlich katastrophale Auswirkungen hat, ist es nicht angebracht, sich dafür zu feiern. Die Alternativlosigkeit hat allen Beteiligten die Entscheidung abgenommen! Aber dann haben auch alle ihren Teil dazu beigetragen, dass es funktioniert hat! Blendet man – auch wenn es schwer fällt – den Anlass aus, erkennt man die Innovation…

Hier geht es weiter mit dem Originalbeitrag auf Netzwerk Südbaden, erschienen im Heft 7/2020:

Weitere Kolumnen, die in dem Wirtschaftsmagazin Netzwerk Südbaden von mir erschienen sind:

Falls Sie meine Kolumne angesprochen hat oder Sie konkrete Fragen haben, dann freue ich mich über Feedback und Ihre Kontaktaufnahme per Mail oder Telefon